Countdown Magazin

Bauplan RC-Raketengleiter

(Pavel Miladinovic) NACH DER WM 1985 IN BULGARIEN ER-WIESEN SICH DIE AMERIKANISCHEN S8E-MODELLE ALS AM WEITESTEN ENTWICKELT. ZU DIESEN MO-DELLEN ZÄHLT AUCH DER RAKETENGLEITER VON P. BARNES (USA), DESSEN ÜBERARBEITUNG WIR DEM MODELAR 3/86 ENTNOMMEN HABEN.

Das Modell startet von einer Berührungsrampe, die leicht geneigt ist. Nach dem Verlassen der Rampe wird es in einen vertikalen Flug gebracht, in dem es noch etwa 4-5 sec. nach Brennschluß verbleibt. Nach Erreichen der maximalen Höhe wird es meistens mit einem kurzen Drücken des Höhenruders in einen waagrechten Flug gebracht. In der folgenden Phase ähnelt das Steuern des Modells einem Thermiksegler RC V2, bis auf daß der Raketengleiter wegen seiner kleineren Größe und größeren Flächenbelastungen schneller fliegt und schneller sinkt. Das Modell wird nach Erreichen der Maximalzeit mit einem starken Sinkflug zur Erde gebracht, um die Kapazität der Akkus zu schonen.

Bauplan RC-Raketengleiter

Der Vorderteil des Rumpfes besteht aus einem Balsaschränkchen (mit einer Spitze aus leichtem festen Balsaholz), in dem die gesamte RC-Ausrüstung untergebracht ist. In das Schränkchen wird ein Balsarohr eingeklebt, welches als Träger für die Höhen-und Seitenruder dient. Auf dem Pylon aus leichtem Balsa, welcher an der Rumpfspitze befestigt ist, ist ein Container aus einem Papierrohr und einer Balsaspitze angebracht. Der Rumpf wird mit Japanpapier beklebt, geschliffen und poliert.

Die Tragfläche hat Rippen aus 1 mm - Balsa, in der Mitte beträgt die Stärke 2 mm. Die Tragleiste und beide Kantenleisten sind aus Balsa. Der harte Balsabezug hat eine Dicke von 0,8 mm. Die Tragfläche wird ebenfalls mit Japanpapier beklebt, geschliffen und poliert. Sie wird mit einer Plastikschraube am Rumpf befestigt und vorne mit einem Keil gesichert. Die Berührungsstellen mit dem Rumpf werden mit Glasfaser verstärkt. Das gewählte Profil ermöglicht dem Modell, Höhen von 300 - 400 Meter zu erreichen und gibt ihm eine gute Windschlüpfrigkeit. Die Sinkgeschwindigkeit des Modells ist erstaunlich gering.

Die Höhen- und Seitenruder sind aus Balsa-brettchen mit 3,5 mm Dicke hergestellt. Die Ruder sind mit Nylongewebestreifen be-festigt, welche mit Epoxidkleber zwischen 1,6 x 3 mm - Leisten aus Kiefer oder hartem Balsa geklebt sind. Auch hier werden die Flächen mit Japanpapier beklebt, geschlif-fen und poliert. Das Bordsystem der RC-Ap-paratur ist ein Produkt der Firma Canon. Das Gewicht des Empfängers beträgt 18 g, der Servos 2 x 12 g, der Akkus und Sinter-elektroden und einer Kapazität von 150 mAh 7 g. Insgesamt also 70 g. Die Verbindung von den Servos zu den Rudern sind kleine Stahldrähte mit 0,9 mm Dicke, welche in Plastikröhrchen geführt werden. Die Antenne ist unter dem Rumpf aufgehängt und am Höhenruder "befestigt".

Das Modell wird mit einem E6P-Motor angetrieben, mit einem Gesamtimpuls von 38 Ns, einem Anfangsschub von 18 N, später 5 N. Die Mehrheit der Flieger kommt beim Steuern des Modells während der Schubphase "ganz schön ins Schwitzen", P. Barnes meint jedoch, sein Modell fliegt von allein. Ein leichtes Negativ von ca. 2 mm am rechten Tragflächenende unterstützt dies durch eine Rotation des Modells (etwa 1 Drehung im Steigflug) und stabilisiert es damit. Der Einstellwinkel in der Motorflugphase ist 0°. Bei ferngesteuertem Höhenruder benötigt das Modell selbstverständlich keinen Korriegiermechanismus zur Ruderänderung.

(aus COUNTDOWN 3/88 - Nachdruck ohne Genehmigung verboten!)

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